Erlebnisse Teil 7  

 

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November 2013: Genießertag bei Michael Exner

 

Es war mal wieder soweit: Michael, Wilfried und ich wechseln uns ja immer ab und richten jeweils einen Genießertag aus, der sich dann mit dem Thema Musikwiedergabe und den lukullischen Genüssen beschäftigt und wo es obendrein jede Menge gute Gespräche und viel Spaß gibt. An diesem Tag hatte Michael uns eingeladen. Ich bin dieses mal ganz entspannt mit dem Zug angereist. Michael hat mich freundlicherweise am Bahnhof abgeholt. Zu Hause empfing mich dann Michaels Frau Viola wie immer richtig herzlich und nett. Wir kennen uns alle nun schon seit einigen Jahren und es tut immer gut, wenn man sich mal wieder sieht, sich drückt und den Tag wie einen kleinen Kurzurlaub genießen kann.

Natürlich haben die beiden für Mittags wieder ein tolles Essen vorbereitet und zu dem ersten frischen italienischen Cafè wurden frisch gebackene Kekse gereicht. So lässt es sich natürlich aushalten. Ich hatte dann vor Michaels Quad ESL63QA Lautsprechern Platz genommen. Er hatte seine früher eingesetzte Einstein CD Player / Vorverstärker und OTL Monoblock-Kombi verkauft und hat sich EAR zugewandt. EAR sind die Kreationen von dem englischen Entwickler-Urgestein Tim de Paravicini. In diesem Fall reden wir hier von dem V12 Vollverstärkerbrocken sowie dem Accute 3 CD Player mir Röhrenausgangsstufe und Ausgangsübertrager. Ich habe bei Michael ja schon oft gehört aber diese Kombination hat mir die Sprache verschlagen. Es hat mir wirklich extrem gut gefallen und so hatte ich die ESL63QA noch nie zu hören bekommen. Auflösung, Schnelligkeit, Abbildungsfähigkeit und der Umgang mit einzelnen Tönen  ist hier absolut glaubwürdig realisiert. Das scheint ein "Perfect Match" zwischen Lautsprecher und den Zuspielern zu sein. Klasse gemacht, Michael!

Wilfried traf dann auch bald ein und hatte noch zwei Verstärker dabei, doch dazu gleich mehr. Wir haben uns dann ins Obergeschoss verzogen, wo Michael noch zwei kleinere Hörräume hat. In dem einen steht eine Kette von Naim mit Rogers LS3/5A Lautsprecherderivaten und in dem anderen ein Sammelsurium wirklich erlesener Hifischätzchen. Hier möchte ich besonders die Dieffenbacher OTL Röhrenendstufe erwähnen, die die Quad ESL57QA Lautsprecher antrieb. Auch wenn die maximale Lautstärke in dieser Kombination begrenzt ist, ist das, was an Klangfarbe und realitätsnaher Wiedergabe möglich ist, umwerfend gut. Nachdem wir uns verschiedene Geräte, wie zb. den Audiomeca CD Player oder den Micromega mit nach geschaltetem DAC angehört hatten, gingen wir in den kleinen Hörraum mit den Rogers Lautsprechern und vorgeschalteter Naim Kette. Wilfried, Michael und ich geben zu, dass wir inzwischen einen dicken Narren an englischen Monitoren gefressen haben. Allerdings macht deren Ansteuerung es nicht einfach, einen passenden Verstärker zu finden. Wilfried hatte an dem Tag einen deutschen Symphonic Line RG9MK3 von Rolf Gemein, sowie einen englischen und schon betagten Arcam/Cambridge Verstärker dabei. Wir bauten die Geräte auf.

Irgendwann rief uns dann Viola zum Essen. Es gab als Vorspeise eine vorzügliche Hokaido-Kürbiscremesuppe. Als Hauptgang haben sich die beiden mal wieder was besonderes einfallen lassen: Rindfleisch, welches mit einem Sous vide Garer 48 Stunden!!! eingeschweißt bei 60 Grad gegart und danach noch einmal kurz angebraten wurde. Ich habe selten solch ein hochwertiges und zartes Stück Fleisch auf dem Teller gehabt. Klasse ihr beiden und der Rioja passte auch sehr gut dazu. Nachdem wir uns auch noch ein Dessert und Espresso haben schmecken lassen, ging es mit dem gemütlichen Hören weiter.

Nachdem wir oben eine kurze Zeit über den Naim Nait gehört hatten, schlossen wir den Symphonic Line an die Lautsprecher und ließen die Signale vom Naim CD Player kommen. Das, was dann folgte, war absolut atemberaubend. Der Verstärker hatte die Rogers Lautsprecher sicher im Griff. Es hörte sich alles so involvierend, im besten Sinne neutral, geschmeidig und homogen an, wie ich es nicht für möglich gehalten habe. Raumeindruck, das Ausklingen von einzelnen Tönen, die Stimmwiedergabe: Alles hörte sich so natürlich an, wie man es sich immer wünscht. Dabei strafte die Tieftonwiedergabefähigkeiten von der Farbigkeit und vom Druck her der Physik und dem kleinen Gehäuse der Lautsprecher Lügen. Zarte und harte Töne, Stimmen, Instrumente: egal was wir hörten, die Kombi übertrug es mit spielerischer Selbstverständlichkeit. Ganz großes Kino war das und das erlebte hat mich wirklich tief beeindruckt. Danke, dass du den Verstärker mitgebracht hast Wilfried!

Danach hörten wir uns noch den Arcam/Cambridge Verstärker an, der alles in allem sich ebenfalls wacker schlug, der aber gegenüber dem RG9 natürlich das Nachsehen hatte. Für das Geld aber sicher eine günstige und gute Grundlösung.

Nach diesen Aktionen hatten wir uns wieder nach unten gemacht, und nach einem guten Cafè diverse Cinchkabel angehört, welche wir zwischen den Paravicini Geräten, also dem V12 Verstärker und den Accute 3 CD Player einsetzten. Ich muss gestehen, dass ich mich beim Bewerten von Kabeln nicht immer leicht tue. Oft meine ich, Klangunterschiede wahr zu nehmen und bin mir beim nächsten Umstecken dann aber gar nicht mehr so sicher. Wie auch immer: Wir haben uns ein paar günstige und ein paar teure Verbindungen angehört und waren der Meinung, dass die Verbindung von Viablue, wir hatten hier das NF Kabel NF-S6 AIR ausprobiert, eine sehr gute Preis/Gegenwert Relation aufweist.

Zwischenzeitlich hatte sich leider noch Michaels, im blauen Jaguar Sonderlack lackierter Alamarro Verstärker, in Form eines Röhrendefektes verabschiedet. Wir haben erste Hilfe geleistet und danach war es leider Zeit für mich, die abermals entspannte Heimreise mit dem Zug anzutreten.

Lieber Michael, liebe Viola: Ich sage noch einmal herzlichen Dank für diesen wunderschönen und in vielen Bereichen eindrucksvollen Tag. Ich habe ihn voll und ganz genossen.

Das nächste Treffen machen wir dann mal wieder bei mir, damit ich mich revanchieren kann :-)

 

Hier folgen natürlich noch ein paar Eindrücke in Bildform:

 

Viola und Michael sind wie immer die perfekten Gastgeber

 

Der erste leckere Capuccino wird zubereitet. Es folgen an dem Tag noch einige..

 

Unglaublich Homogen und klangstark: EAR (Paravicini) Ensemble und Quad ESL63QA Lautsprecher

 

Oben auf dem Rack: EAR V12 Röhrenvollverstärker, darunter der EAR Accute 3 CD Player

 

Ein Aufbau wie ein V12 Motorblock

 

Sehr ordentliche, klangstarke und obendrein bezahlbare LS und NF Verkabelung von Viablue

 

Hochwertiges Raumakustiktool mit Miles auf dem Cover

 

Vollverstärker von Symphonic Line, der uns klanglich extrem gut gefallen hat

 

Der RG9 MK3 ist mit 20 Kilo ein kleiner Brocken

 

Rogers LS3/5A Derivat mit Naim Ansteuerung

 

Pretiosen und wirklich seltene Geräte überall

 

Wunderbare und wunderschöne Quad ESL57QA Lautsprecher

 

Selten im Netz und noch seltener im Original zu finden: Klangstarke Dieffenbacher OTL Endstufe nach der Idee von Julius Futterman

 

Micromega CD Player und darunter ein aufwändiger DIY DAC

 

Immer noch kein altes Eisen, im Gegenteil: Audiomeca CD Player von Pierre Lurne

 

"Essen ist fertig": Viola und Michael haben mal wieder exzellent aufgetischt!

 

Hokaido-Kübiscremesuppe und ein sehr ordentlicher Rioja Rotwein

 

 

Unglaubliche 48 Stunden bei 60 Grad gegart: Slowfood par excellence. Zart, zarter am Zartesten!

 

Mann, war das Lecker. Leider habe ich vergessen, das Dessert mit Himbeer-Tiramisu und Espresso zu knipsen..

 

Da waren wir uns alle einig: Klanglich eine echte Offenbarung an den LS3/5A Lautsprechern: Der Symphonic Line RG9 MK3

 

Ein alter Arcam/Cambridge Verstärker, der klanglich auch zu gefallen wusste

 

Für heute ist Feierabend für den Symphonic Line

 

Konzentriertes Hören von verschiedenen Cinchkabeln. Schwierig, schwierig...

 

"Erste Hilfe" beim Almarro Verstärker, bei dem es eine Röhre zerlegt hatte. Das Hansaplast ist selbstverständlich nur sinnbildlich ;-)

 

So, das war es erst einmal wieder.

Musikalische Grüße und bis bald,

euer Michael